Datacenter

Wie Dell Automation Platform IT-Architektur transformiert

IT wird komplexer, schneller, riskanter. Die Dell Automation Platform (DAP) bietet ein echtes Cockpit für moderne IT – von VMs über Kubernetes bis Edge. Ein Erfahrungsbericht von Robert Nagler, Solution Architect bei GID.


Automatisierung in der IT: IT-Komplexität ist der neue Normalzustand 

Ich bekomme eines zuhauf in meinem Arbeitsalltag mit: Kaum eine IT-Abteilung hat heute noch das Luxusproblem „zu wenig zu tun“. Stattdessen geht es darum, immer mehr Workloads parallel am Laufen zu halten: klassische VMs, neue Container-Plattformen, Datenbanken, Edge-Systeme in Werken oder Filialen, und obendrauf die ersten produktiven KI-Anwendungen – am besten alles automatisiert. Jede dieser Plattformen bringt ihre eigenen Tools, Update-Zyklen und Sicherheitsanforderungen mit. 

Das Ergebnis: Mehr Komplexität, höhere Fehleranfälligkeit, steigende Betriebskosten. 

Viele IT-Teams finden sich in einem Teufelskreis wieder: 

  • Mehr Projekte, die schneller umgesetzt werden müssen. 
  • Mehr Abhängigkeiten, die schwer zu koordinieren sind. 
  • Mehr Verantwortung, aber kaum mehr Ressourcen. 
 
IT verstehen

Medialine Tech-Translator

Jetzt wird es technisch! Solution Architect Robert Nagler bietet den Lesern hier einen komplexen Deep Dive in die Welt der Hyperconverged-Infrastructure und Infrastructure as Code an. Aber keine Sorge, auch als Laie können Sie ganz unbekümmert weiterlesen.  

Wir möchten Ihnen ein neues Konzept vorstellen: den Medialine Tech-Translator. Wir übersetzen hochkomplexe Tech Insights zukünftig noch besser für Sie.  

 

🔎Technische Fachbegriffe in diesem Blogpost erklärt 

vSAN

VMware Virtual SAN, ein softwarebasierter Speicher, der die Festplatten aller Hosts zu einem gemeinsamen Datastore bündelt.

TiB-Lizenzierung

Tebibyte – Lizenzkosten richten sich nach der genutzten Speichermenge.

FC (Fibre Channel) / iSCSI

Protokolle, um externen Storage ins Netzwerk einzubinden.

vVols (Virtual Volumes)

VMware-Technologie, die Storage-Arrays granular ins vSphere integriert.

Volume / LUN

Logische Speicherbereiche, die für VMs oder Applikationen bereitgestellt werden.

vLCM

vSphere Lifecycle Manager, das vCenter-Plugin zur Verwaltung und Pflege von Images und Updates.

Dynamic Nodes

VxRail-Server, die Compute-Leistung ohne vSAN-Speicher bereitstellen.

Blueprint

vorkonfigurierte, getestete Vorlage für automatisierte Deployments. 

 

Dell Automation Platform: Das Cockpit für moderne IT-Architektur 

Aus meiner Erfahrung zeigt sich, dass die Entwickler der Dell Automation Platform (DAP) sich dem Problem des “Tool-Dschungels” sehr stark bewusst sind. Statt noch ein weiteres Tool in die Landschaft zu werfen, versteht sich DAP als Orchestrator für alles: 

Eine zentrale Steuerungsebene, die Infrastruktur, Software und Deployments orchestriert – egal ob im Rechenzentrum, an der Edge oder in der Cloud. 

Kernbausteine 

  • Blueprints: vorkonfigurierte, validierte Templates (TOSCA-basiert), die komplexe Deployments auf Knopfdruck umsetzen. Egal ob ein neuer VMware-Cluster, ein PowerStore-Update oder ein Kubernetes-Setup – die Schritte sind automatisiert, getestet und nachvollziehbar. 
  • Orchestrator: die Automatisierungs-Engine, die Blueprints ausführt und Infrastruktur über den gesamten Lifecycle hinweg verwaltet. 
  • Zero-Touch-Onboarding: Hardware wird automatisch inventarisiert und eingebunden – ohne manuelles Eingreifen. 
  • Lifecycle Management: Updates und Patches laufen über denselben Mechanismus wie Deployments – inklusive Pre-Checks, Advisor-Reports und Compliance-Prüfungen. 
  • Flexibilität: DAP ist hypervisor-agnostisch – VMware vSphere 8.0, Red Hat OpenShift oder Nutanix AHV sind gleichermaßen unterstützt. 

Medialine Tech-Translator

DAP automatisiert und steuert alle wichtigen Aufgaben – vom Server bis zur Cloud. Das spart Zeit, reduziert Fehler und macht die IT wieder steuerbar.Form 

 

Zahlen, die für sich sprechen 

Dell hat DAP nicht nur als Konzept, sondern in harten Kennzahlen untermauert: 

  • 90 % weniger Schritte im Vergleich zu manueller Bereitstellung. 
  • 2,5 Stunden bis zum fertigen Cluster – automatisiert, ohne Eingriffe. 
  • 45.000+ Stunden Validierungstests, die jede Blueprint-Variante durchläuft, bevor sie veröffentlicht wird. 
  • Kein manueller Aufwand mehr nach Initiierung: die Plattform übernimmt den Rest. 

Medialine Tech-Translator

Für Admins bedeutet das: Weniger Zeit mit Runbooks, mehr Zeit für Architekturfragen und Security. Für IT-Manager: schnellere Projekte, bessere Planbarkeit, weniger Risiko. 

 

Klassische HCI und VxRail im Vergleich zu DAP

Um die Stärken von DAP besser einzuordnen, lohnt ein Blick auf das, was viele heute als Standard betrachten: klassische HCI-Lösungen wie VxRail 

Was VxRail sehr gut macht:

VxRail ist seit Jahren die Referenz für „turnkey“ VMware-HCI: eng mit vSphere verzahnt, klarer Betriebsrahmen, kontinuierlich validierte Zustände und ein rundes LCM-Erlebnis über VxRail Manager/vLCM. Wer im reinen VMware-Kosmos bleiben will und einen stark standardisierten Stack bevorzugt, bekommt damit ein sehr stabiles Gesamtpaket. 

Medialine Tech-Translator

VxRail ist die perfekte „Komplettküche“ – solange man alles von VMware bezieht. Sobald andere Zutaten dazukommen sollen, wird es kompliziert und teurer. DAP dagegen ist die „offene Küche“: flexibel, skalierbar, aber mit derselben Einfachheit.

 

Updates ohne Kopfschmerzen: VxRail im Video erklärt

Keine Zeit für Kompatibilitäts-Checks und manuelle Tests? In diesem Video zeigt Robert Nagler, Solution Architect der Medialine Group, wie Sie mit dem Lifecycle Management von VxRail Updates auf Knopfdruck und ohne Unterbrechungen durchführen.

 

 

Wo der Schuh drückt: Wenn Flexibilität und Kostenvariablen Thema sind

Standardmäßig nutzt VxRail vSAN als virtualisierten Primärspeicher. Steigt der Kapazitätsbedarf, schlägt die TiB-basierte vSAN-Lizenzierung schnell merklich zu Buche.  

Weicht man auf günstigeren, externen Speicher aus (z. B. über FC/iSCSI/vVols), verlässt man den vSAN-Pfad und landet wieder bei manuelleren Arbeitsschritten (Volumes/LUNs bereitstellen, Mappings, Policies, mehrere Oberflächen) – mit entsprechendem Fehlerrisiko und zusätzlichem Betriebsaufwand. 

Medialine Tech-Translator

Mit VxRail zahlt man quasi eine „Speicher-Flatrate“ – je mehr Speicher, desto teurer. Wer auf günstigeren Speicher ausweichen möchte, landet schnell wieder bei Handarbeit. Das kostet Zeit und birgt Fehlerquellen. 

 

Lifecycle & Version-Drift in der Praxis 

VxRail aktualisiert im validierten Zustand. Drift ist zwar möglich (z. B. wenn sicherheitskritische Patches vor Dell-Validierung eingespielt werden müssen), erfordert aber manuelle Pflege des vLCM-Repositories/Custom-Images und verlässt bis zur nächsten Freigabe den „Continuously Validated State“. Heißt: machbar, aber mit zusätzlicher operativer Reibung. 

Medialine Tech-Translator

VxRail ist sicher und stabil durch die von Dell validierten und bereitgestellten Update. Muss man schneller reagieren (z. B. bei Security-Fixes), entsteht zusätzlicher manueller Aufwand.

 

Compute/Storage-Kopplung – und was Dynamic Nodes ändern (und was nicht) 

Im klassischen VxRail-Modell sind Compute und Storage gekoppelt: skaliert man Rechenleistung, skaliert der vSAN-Speicher mit (und umgekehrt). VxRail Dynamic Nodes bieten hier einen Ausweg, indem sie Compute mit externem Storage entkoppeln.  

Wichtig ist jedoch: Dynamic-Node-Cluster lassen sich nicht mit vSAN-basierten VxRail-Nodes in einem Cluster mischen. Man gewinnt also Entkopplung, aber behält die Trennung der Cluster-Profile und damit mehr Komplexität in Planung und Betrieb. 

Medialine Tech-Translator

VxRail ist wie ein fest verschweißtes Doppelpack aus Rechenleistung und Speicher. Dynamic Nodes lösen die beiden Bausteine, aber nicht vollständig. Am Ende bleiben getrennte Cluster – und damit mehr Komplexität.

 

Was die Dell Automation Platform (mit Dell Private Cloud) anders macht

DAP setzt oberhalb der Infrastruktur an und orchestriert disaggregiert: 

  • Blueprint-gesteuerte Deployments (z. B. Cluster-Rollout, PowerStore-LCM) ersetzen manuelle Mappings/Runbooks. 
  • Updates mit „Recommendation File“ erlauben kontrollierten Drift (z. B. schnelle Security-Fixes) samt klarer Rückführung in die Compliance – ohne dass du dein Repository händisch „zusammenstecken“ musst. 
  • Unabhängige Skalierung von Compute und Storage ist Grundprinzip, nicht Ausnahmefall. 
  • Multi-Hypervisor (VMware/OpenShift/Nutanix) und BYO-Lizenzen reduzieren Abhängigkeiten und schaffen Kosten- und Architektur-Optionen, ohne den Automations-Komfort zu verlieren. 

Kurz gesagt: 
VxRail glänzt als standardisierte VMware-Appliance mit starkem LCM – solange du im vSAN-Pfad bleibst. DAP zielt auf Disaggregation und Wahlfreiheit: gleiche Einfachheit über Blueprints, aber mit flexibler Skalierung, kontrolliertem Drift und weniger Vendor-Lock-in. 

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DAP trennt die Abhängigkeiten komplett auf. Rechenleistung und Speicher wachsen unabhängig, Updates laufen kontrolliert – und man ist nicht mehr auf einen Hersteller oder eine Lizenzstrategie festgelegt. 

 

Edge und AI: Mehr als nur „add-ons

Besonders spannend wird DAP dann, wenn man über das Rechenzentrum hinausdenkt. 
Mit Dell NativeEdge erweitert sich der Anwendungsbereich massiv: Edge-Standorte wie Filialen, Fabriken oder Außenbüros können genauso eingebunden werden – mit denselben Mechanismen wie im Datacenter. 

Und das betrifft nicht nur klassische VMs. Auch Container-Workloads, GPU-gestützte AI-Workloads oder Datenverarbeitungsprozesse direkt am Edge können zentral über DAP orchestriert und überwacht werden. 

Damit verschwinden viele der Silos, die IT-Abteilungen heute plagen. Statt verschiedene Tools und Teams für Datacenter, Edge und AI zu brauchen, gibt es ein zentrales Steuerungscockpit. 

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FormOb Datacenter, Filiale oder Produktionswerk – alle Standorte werden wie ein einziger IT-Baustein gesteuert. Kein Flickenteppich mehr, sondern eine durchgängige Plattform. 

 

Warum das gerade jetzt wichtig ist 

Viele Unternehmen spüren die Unsicherheit rund um VMware und Broadcom. 
Lizenzänderungen, Preismodelle und mögliche Einschränkungen lassen IT-Leiter darüber nachdenken, wie viel Abhängigkeit von einem einzelnen Hersteller gesund ist. 

Genau hier setzt DAP an: 

  • Bring Your Own License (BYOL) – Unternehmen können ihre bestehenden Lizenzen für VMware, OpenShift oder Nutanix mitbringen. 
  • Disaggregation – Compute, Storage und Netzwerk sind nicht länger fest verdrahtet, sondern flexibel kombinierbar. 
  • Investment-Schutz – vorhandene PowerEdge- und PowerStore-Systeme können weiterverwendet werden, ohne dass alles neu gekauft werden muss. 

 

Mein Fazit: Von Automatisierung zu intelligenter Automation 

Die Dell Automation Platform ist kein weiteres Tool für die IT, sondern ein strategisches Fundament für die nächsten Jahre.Sie reduziert Komplexität, Risiken und Aufwände – und schafft gleichzeitig den Spagat: 

  • zwischen klassischen Workloads und modernen KI- und Container-Anwendungen, 
  • zwischen Rechenzentrum und Edge, 
  • zwischen starrer Appliance und flexibler Multi-Cloud. 

Dell hat bereits angekündigt, dass es weitergeht: mit AI-gestützter Automation (Blueprint Assist), erweiterten Rollen- und Rechtekonzepten, Drift Detection & Remediation und noch engerer Integration in Dell Storage- und Compute-Systeme. Der klare Vorteil: Unternehmen können mit DAP die vorhandenen Systeme und Lizenzen behalten – und gleichzeitig flexibler werden. 

Das Ziel ist klar: IT-Teams sollen weniger Zeit mit Wiederholungsaufgaben verbringen und mehr Zeit haben, echte Mehrwerte zu schaffen. 

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Wer tiefer einsteigen möchte, findet bei uns einen direkten Zugang zu Dell-basierten Infrastruktur- und Cloud-Services.

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