IT Security

Physical Security gehört in die IT-Strategie – nicht ins Facility Managment

Kameras und Alarmanlagen sind IT-Systeme und müssen auch so behandelt werden: eingebunden in eine ganzheitliche Unternehmenssicherheit. Wir zeigen, wie.


Das Problem: Eine künstliche und gefährliche Trennung

Physical Security und Cyber Security folgen identischen Grundprinzipien: Zero Trust, Multi-Faktor-Authentifizierung, kontinuierliches Monitoring, regelmäßige Updates und least Privilege Access. Beide schützen kritische Unternehmenswerte, nutzen intelligente Sensoren zur Anomalie Erkennung und sind nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

Der entscheidende Unterschied liegt in der Behandlung durch Unternehmen. Während Cyber-Security strategische Priorität genießt und mit modernsten Technologien ausgestattet wird, fristet Physical Security oft ein Schattendasein beim Facility Management, mit veralteten Systemen und Sicherheitsstandards von vor zehn Jahren.

In Security-Workshops erleben wir diese blinden Flecken regelmäßig. Unternehmen investieren sechsstellige Beträge in Cyber Security und implementieren Best Practices. Dann steht da ein Kamerasystem mit offenem Port-Forwarding, Default-Passwörtern und Firmware von 2019. Ein offenes Scheunentor in einer ansonsten hochgesicherten Festung.

Zwei Welten, die nicht miteinander sprechen

Die Ursache für diese Sicherheitslücke ist strukturell. In den meisten Unternehmen liegt Physical Security, also Kameras, Zutrittskontrolle, Alarmanlagen, in der Verantwortung des Facility Managements oder wird von externen Sicherheitsdienstleistern betreut. Die IT-Abteilung kümmert sich um Cyber Security. Beide Welten existieren parallel, sprechen unterschiedliche Sprachen und haben kaum Berührungspunkte.

Das mag in den Neunzigern funktioniert haben, als Kameras noch analog waren und auf Videokassetten aufzeichneten. Aber die technologische Realität heute ist eine völlig andere.

Kameras sind IT-Systeme – leider behandelt sie meist niemand so

Moderne IP-Kameras sind vollwertige IT-Systeme. Sie haben IP-Adressen, laufen auf Linux oder proprietären Betriebssystemen, benötigen regelmäßige Firmware-Updates und sind über das Netzwerk erreichbar. Ein NVR (Network Video Recorder) ist nichts anderes als ein Server, der Video-Streams verarbeitet und speichert.

In unserer Beratungspraxis sehen wir immer wieder die gleichen Probleme:

  • Kameras laufen mit Default Passwörtern wie "admin/admin123"
  • Port-Forwarding ist ohne VPN konfiguriert
  • Firmware-Versionen sind Jahre alt und enthalten bekannte Schwachstellen
  • Audit-Logs werden nicht aktiviert oder wenn überhaupt nicht zentral ausgewertet

Dabei ist das Risiko real und messbar. Ein durchschnittliches mittelständisches Unternehmen betreibt 50 bis 200 Kameras. Jede einzelne ist ein potenzieller Einstiegspunkt ins Netzwerk. Die
Mirai-Botnet-Angriffe haben eindrücklich gezeigt, was passiert, wenn IoT- und Security-Geräte unsicher konfiguriert sind. Und anders als bei einem kompromittierten Laptop fällt eine gehackte Kamera oft monatelang nicht auf.

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4 große Sicherheitsprobleme in Unternehmen – und wie du sie vermeidest!

Veraltete Systeme, schwierige Skalierbarkeit, Personalmangel und ineffiziente Vorfallaufklärung setzen die Sicherheit aufs Spiel. In diesem Video zeigt Ihnen Martin Memmler von Verkada die 4 häufigsten Fehler in der Unternehmenssicherheit – und wie du sie mit modernen Lösungen einfach vermeidest!

 

Cloud-native Konvergenz auf dem Vormarsch

Was bedeutet konvergierte Security konkret?

Auf der technologischen Ebene heißt das: Physical Security Systeme unterliegen den gleichen Standards wie alle anderen IT-Systeme:

  • Single Sign On über den zentralen Identity Provider,
  • Multi-Faktor-Authentifizierung,
  • granulare Rechte- und Rollenverwaltung.
  • Integration in bestehende Security-Tools wie SIEM-Systeme, damit Physical Security Events mit Cyber Security Events korreliert werden können.

Organisatorisch bedeutet es: Die IT-Abteilung übernimmt die Verantwortung für Physical Security. Nicht, weil die IT plötzlich entscheiden soll, wo Kameras hängen – das bleibt beim Facility Management. Sondern weil die IT sicherstellt, dass diese Systeme genauso
sicher betrieben werden, wie alle anderen IT-Systeme auch.

Und prozessual heißt konvergierte Security: Physical Security Devices durchlaufen das gleiche Patch Management wie Server und Clients. Sie werden in Vulnerability Assessments einbezogen. Incident Response Plans berücksichtigen Physical Security Komponenten. Etwas das selbstverständlich sein sollte, aber in den meisten Unternehmen heute noch nicht der Fall ist.

Der Markt hat sich bereits entschieden

Wenn man vor drei Jahren über die Konvergenz von Physical und IT Security sprach, wurde das noch als Zukunftsvision abgetan. Heute sprechen aktuelle Umfragen wie der „State of Cloud Physical Security 2024“ eine eindeutige Sprache: 60 Prozent der Unternehmen arbeiten bereits mit konvergierter Security, bei der Physical und Cyber Security zusammenlaufen. 92 Prozent der
Security-Verantwortlichen sehen Cloud als die Zukunft ihrer Physical Security Infrastruktur. Und 90 Prozent planen die Migration zu cloud-basierten Lösungen innerhalb der nächsten zwölf Monate.

Der VSaaS-Markt (Video Surveillance as a Service) wächst mit über 20 Prozent jährlich, während traditionelle lokale Systeme zunehmend als überholt gelten. Der globale Physical Security Markt erreicht 2025 ein Volumen von über 140 Milliarden US-Dollar, und der Anteil cloud-basierter Lösungen steigt rasant.

Die Beschleuniger der Konvergenz

Diese Entwicklung hat klare Treiber:

  1. NIS2 und verschärfte Compliance Anforderungen machen die Integration von Physical Security in die IT-Strategie zur regulatorischen Notwendigkeit.
  2. Der Fachkräftemangel tut sein Übriges: IT-Teams haben schlichtweg keine Kapazität mehr, komplexe Legacy-Systeme mit separaten Management-Interfaces zu betreuen.
  3. Remote Work hat zudem den Bedarf an sicherem, ortsunabhängigem Zugriff auf Physical Security dramatisch erhöht.
  4. Und schließlich brauchen moderne KI-gestützte Analytics die Rechenleistung und Datenhaltung, die nur Cloud-Plattformen bieten können.

Der Business Case ist dabei längst bewiesen. Dokumentierte Fallstudien zeigen TCO-Reduktionen von 12 bis 30 Prozent gegenüber traditionellen Systemen. Unternehmen berichten von schnelleren Incident Resolutions – statt Stunden oder Tage braucht die Aufklärung eines Vorfalls nur noch Minuten. Hardware-Refresh-Zyklen fallen komplett weg, weil Cloud-basierte Systeme kontinuierlich aktualisiert werden.

Warum Cloud der entscheidende Enabler für Physical Security ist

Der entscheidende Enabler für diese Konvergenz ist Cloud-Technologie. Cloud-native Physical Security eliminiert strukturelle Schwachstellen traditioneller Systeme:

  • Kein Port Forwarding mehr, weil Geräte ausschließlich ausgehende Verbindungen nutzen.
  • Kein NVR als Single Point of Failure, weil Storage hybrid zwischen Edge und Cloud verteilt ist.
  • Keine vergessenen Firmware-Updates, weil Updates automatisch ausgerollt werden.
  • Keine isolierten Managementoberflächen, weil alles über eine zentrale Plattform läuft.

Zero Trust Architecture by Design: Eine moderne Cloud-Plattform implementiert Zero Trust Architecture by Design und bietet echte Skalierbarkeit. Ob fünf Kameras an einem Standort oder 500 Kameras über 50 Locations: das Management-Interface und die Komplexität bleiben gleich. Neue Standorte können in Minuten statt Wochen angebunden werden. Und die Kosten sind vorhersehbar: Subscription-basierte Modelle statt unkalkulierbarer CapEx-Projekte mit Hardware-Refresh alle fünf bis sieben Jahre.

Die idealen Kandidaten für cloud-basierte Physical Security

Bestimmte Unternehmen profitieren besonders stark von cloud-nativen Lösungen.

Multi-Site-Organisationen

Multi-Site-Organisationen stehen ganz oben auf der Liste. Einzelhandelsketten mit dutzenden Filialen, Bildungseinrichtungen mit mehreren Campus-Standorten, Gesundheitseinrichtungen mit verteilten Praxen oder Logistikunternehmen mit Depots und Umschlagplätzen. Bei ihnen ist die zentrale Verwaltung aller Standorte essentiell, während gleichzeitig vor Ort oft kein IT-Personal verfügbar ist. Cloud-Plattformen ermöglichen konsistente Security-Standards über alle Locations hinweg, ohne dass jeder Standort eigene Expertise aufbauen muss. 

IT-Teams mit begrenzten Ressourcen

IT-Teams mit begrenzten Ressourcen– und das sind heute fast alle – gewinnen enorm durch Automatisierung. Keine Kapazität für regelmäßige NVR-Wartung? Automatische Updates übernehmen das. Keine Zeit für manuelle Patch-Zyklen? Geschieht im Hintergrund.

Self-Service Funktionen für Endnutzer reduzieren Support-Tickets dramatisch. 

Compliance-getriebene Branchen (Finanzdienstleister, Gesundheit, KRITIS)

Für compliance-getriebene Branchen wie Finanzdienstleister, Gesundheitseinrichtungen oder kritische Infrastrukturen sind moderne Cloud-Plattformen oft der einzige Weg, um erforderliche Zertifizierungen überhaupt zu erreichen. SOC 2 Type 2, ISO 27001, FedRAMP – Standards, die ein selbstgebautes NVR-System niemals erfüllen kann. 

 

Lösungen in der Praxis: Verkada

Schauen wir uns exemplarisch mit Verkada einen führenden Hersteller an, der mit einer cloud-nativen und zentralisierten Plattform die genannten Prinzipien konkret umsetzt.

Security & Compliance: Aus Security-Perspektive implementiert Verkada echte Zero Trust: Alle Geräte nutzen ausschließlich ausgehende Verbindungen, AES-256-Verschlüsselung ist Standard und die Integration mit Identity Providern wie Okta oder Azure AD funktioniert über SAML und SCIM – automatisches Provisioning und De-Provisioning inklusive. Die Plattform ist:

  • SOC 2 Type 2,
  • ISO 27001/27017/27018 zertifiziert und
  • seit Juli 2024 FedRAMP Ready mit In-Process-Status.

Operational Excellence: Ein Deployment dauert Minuten statt Tage, Kameras werden per QR-Code aktiviert und sind sofort einsatzbereit. Kunden profitieren von vielfach schnelleren Incident Resolutions, weil die KI-gestützte Suche in Sekunden findet, was früher Stunden manueller Sichtung brauchte. Die Plattform bietet ein zentrales Management-Interface für alle Standorte. Und mit einer 10-Jahres Garantie auf die Hardware sind die Kosten langfristig kalkulierbar.

Wirtschaftliche Vorteile: Dokumentierte TCO-Reduktionen von 12 bis 30 Prozent sprechen eine klare Sprache. Besonders beeindruckend ist die Bandbreiten-Effizienz: Nur 20 bis 50 Kilobit pro Sekunde Upload pro Kamera im Ruhezustand – eine 99-prozentige Reduktion gegenüber
traditionellem Video-Streaming. Das macht Cloud-basierte Lösungen auch für Standorte mit limitierter Bandbreite praktikabel.

Integration statt Insellösungen: Die Integration ist das, was aus IT-Sicht den Unterschied macht. Statt isolierter Insellösungen bietet eine Plattform wie Verkada Video Security, Access Control, Alarms und Sensoren in einem einheitlichen System. REST APIs ermöglichen Custom Integrations, Webhooks liefern Real-Time Alerts an beliebige Systeme, und SIEM-Integration bringt Physical Security Events in bestehende Security Operations Centers.

▶️ Fazit: Bereit für den Schritt zu umfassender Sicherheit?

Die Kernbotschaft ist einfach: Physical Security IST IT-Security. Die organisatorische Trennung ist künstlich und in der heutigen Zeit gefährlich. IP-Kameras sind IT-Systeme und müssen wie IT-Systeme behandelt werden – mit den gleichen Security-Standards, den gleichen Prozessen und der gleichen Verantwortlichkeit.

Der Markt bewegt sich eindeutig in Richtung Cloud und Konvergenz. Die Zahlen lügen nicht: 90 Prozent planen den Wechsel. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann und wie Sie diesen Schritt gehen.

Was Sie jetzt tun sollten

Meine Empfehlung: Starten Sie mit einem ehrlichen Assessment Ihrer aktuellen Physical Security Infrastruktur. Fragen Sie sich:

❓Wer ist wirklich verantwortlich?

❓Werden die Systeme gepatcht?

❓Wie ist der Netzwerkzugriff geregelt?

❓Gibt es Audit Logs?

❓Sind Passwörter sicher?

Evaluieren Sie dann moderne Cloud-Plattformen mit den Kriterien, die Sie auch an andere IT-Systeme anlegen würden. Und etablieren Sie klare IT-Verantwortung für Physical Security.  Handeln Sie jetzt, bevor Ihre Legacy-Systeme zum Einfallstor werden, das
alle anderen Security-Maßnahmen zunichtemacht.

Führende Physical Security aus der Cloud ⛅🔒

Unser Partner Verkada hat uns durch die Kombination aus echter Zero-Trust-Architektur, IT-nativen Prozessen und nachgewiesenen ROI-Zahlen überzeugt. Besonders die einfache Integration in bestehende IT-Infrastrukturen und die Unified Platform für Video, Access Control und Alarms zeichnen den Marktführer mit über 33.000 Kunden weltweit aus.

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