Management im Fokus

Management im Fokus: Martin und Stefan Hörhammer

Für den September haben wir uns mit Martin und Stefan Hörhammer, CEO und COO der Medialine Group unterhalten. Es ging um das erste Geschäftshalbjahr, Digitalisierungsstrategien – und wie Kunden auf der anstehenden EVOLVE alles finden, was sie brauchen, um erfolgreich ins Morgen zu starten!


Medialine: Hallo Martin, Hallo Stefan! Wie schön, dass wir gemeinsame Zeit gefunden haben. Ich denke, bei diesem Interview können wir ausnahmsweise mal den Part überspringen, in dem ihr euch vorstellt und direkt in die Inhalte gehen. Zunächst ein kleiner Rückblick: Wie ist das Jahr bisher aus eurer Sicht verlaufen?

Stefan: Hallo zusammen! Danke für die Einladung. Ich würde das Jahr bis jetzt als gut aber herausfordernd beschreiben. Die negativen Konjunkturprognosen für 2024 haben sich in nahezu allen Branchen bewahrheitet und spätestens zur Jahresmitte Herausforderungen mitgebracht. Auch wir merken natürlich eine gewisse Zurückhaltung beim Tätigen neuer Investitionen. Mag dies zunächst nachvollziehbar klingen, bin ich doch froh, dass viele unserer Kunden trotz der angespannten Wirtschaftslage erkennen, dass gerade Investitionen in IT, welche nachhaltig zur Effizienzsteigerung beitragen, genau die richtige Antwort auf die aktuelle Wirtschaftslage sind.

Wir als Medialine konnten in der aktuellen Situation unsere Stärke und unsere gute Leistung am Markt beweisen: Innerhalb von sechs Wochen durften wir zu Beginn des zweiten Halbjahres Auftragseingänge von knapp 30 Millionen Euro verzeichnen. Jede einzelne unserer Gesellschaften hat hier mit unermüdlichem Einsatz und Drive dafür gesorgt, dass wir Momentum und Rückenwind generieren konnten! Hierfür ein großes Dankeschön an unser Team und natürlich an unsere Kunden für das Vertrauen in uns und den Mut, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern genau jetzt Chancen zu erkennen.

Martin: Auch von mir natürlich ein Hallo in die Runde! Ich kann mich Stefan nur anschließen. Der Rückblick auf die vergangenen Monate ist positiv. Vor allem sehen wir bei unseren Kunden gerade in volatilen Zeiten wie diesen echtes Unternehmertum dadurch, dass Innovation durch Investition in digitale Infrastruktur weiterhin im Fokus steht. Das ist ein gutes Signal und ein Trend, den wir mit unserem Angebot weiter nach vorne projizieren können. In den ersten anderthalb Monaten des zweiten Halbjahres hat man auf jeden Fall gesehen, dass dies möglich ist. Besonders wichtig wird es für Unternehmen jetzt ganz bewusst in Lösungen zu investieren, welche eine nachhaltige Verbesserung im Kerngeschäft mit sich bringen und dazu beitragen, langfristig den Geschäftserfolg zu sichern. Hier jetzt den Anschluss zu verpassen, sehe ich als größte Gefahr in der aktuellen konjunkturellen Lage.

Medialine: Danke für eure Einschätzung, wir knüpfen direkt an: Was sind eurer Meinung nach die Top IT-Themen, die jetzt relevant werden?

Stefan: Natürlich muss man an dieser Stelle die Dinge nennen, von denen wir sowieso seit geraumer Zeit sprechen. KI ist in aller Munde – allerdings ist hier der für uns entscheidende Punkt, an dem wir mit unseren Kunden arbeiten: Es muss klar sein, was KI für mein Unternehmen bedeuten kann und bedeuten soll. Jede und jeder hat verstanden, dass an KI kein Weg mehr vorbeiführt, möchte man für die Zukunft gerüstet sein. Es gibt aber eine große Unsicherheit, die Frage „Wie mache ich das konkret?“. Das ist eine herausfordernde Aufgabe für Unternehmen, welche im gesamtwirtschaftlichen Kontext durch die Frage der Finanzierbarkeit ergänzt wird. Deswegen sehen wir es als unsere Aufgabe Kunden genau dort abzuholen und gemeinsam Strategien zu entwickeln, wie KI einen klaren Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit liefert und welche Investitionen hier wirklich sinnvoll sind.

Martin: An vielen Stellen merken Unternehmen, dass vor der KI noch eine Aufgabe steht. Genau das, wovon Stefan gesprochen hat: Die Richtung, in die gegangen werden soll, muss klar sein. Dafür ist es notwendig, vorhandene Daten zu strukturieren und “interpretierbar” zu machen. Im Prinzip die Bestandsaufnahme digitaler Güter, nämlich der Daten, mit denen sich die “low hanging fruits” identifizieren lassen. Das kann zum Beispiel ein einfaches Verfahren zur Automatisierung heute weitgehend manueller Prozessschritte sein. So kommt die Automatisierung als Basis für den Einstieg in KI. Nur dann können Investitionen auch im wirtschaftlich angespannten Umfeld sinnvoll, wertsteigernd und gewinnbringend sein. Und Unternehmen merken, wo überall Mehrwerte warten: Egal ob Automatisierung, Admin-Verwaltung, Wartung, User-Management oder so etwas wie Off-Boarding – KI kann massiv unterstützen und erleichtern. Hier sind wir als Berater erster Ansprechpartner für maßgeschneiderte Lösungen. Außerdem ist KI und der sichere Umgang mit ihr massiv vom Thema Security betroffen – es erstreckt sich einfach über die verschiedensten Bereiche. Auch Komponenten wie IoT-Anwendungen sind weitreichend verknüpft und benötigen ausreichenden Schutz. Die potenzielle Angriffsfläche wird immer größer, die Bedrohungen immer ausgefeilter. Dementsprechend werden valide und stabile Sicherheitsmechanismen und -lösungen immer zentraler.

Stefan: Exakt, neben Künstlicher Intelligenz ist und bleibt Cyber Security ein Riesenthema – auch über alle bisher gängigen Anwendungen hinaus. Uns allen muss klar sein, dass das, was wir uns tatsächlich nicht leisten können, offene Angriffsflächen sind. Hier relativieren sich Investitionskosten in Gegenüberstellung der Risikokosten heute schneller als je zuvor. Eine gesamtheitliche Sicherheitsstrategie ist relevanter denn je und muss von Ende zu Ende gedacht werden. Das beginnt bei Schulungen der Mitarbeiter, welche statistisch gesehen bis heute den größten Risikofaktor bilden, über die Absicherung von Systemen und Netzwerken, sowie Detect und Response bis hin zu „Was passiert, wenn …?“ mit Cyber-Recovery und einem stabilen Backup-Plan. Ich sehe die größten Aufgaben darin, Awareness bei den Mitarbeitern zu schaffen und die Notwendigkeit von kontinuierlichen Investitionen zu erkennen. Die Wahrnehmung muss hier weiter geschärft werden.

Medialine: Sicherheit und Künstliche Intelligenz – diese Themenkomplexe sind nicht mehr wegzudenken. Welche weiteren großen Top Themen sollten sich Unternehmer für ihren Erfolg vormerken?

Stefan: Ich denke, dass ein gutes Master Data Management immer entscheidender wird für unternehmerischen Erfolg. Immer mehr Daten, die wichtiger, verteilter und granularer werden sind hier Chance und Herausforderung zu gleich. Aber wie schaffe ich Mehrwerte aus all den Daten schaffen, die ich habe? Das Management dieser Daten mit passender Software, auch mit aufgesetzter Unterstützung von KI – das ist ein Thema, das viele beschäftigt. Daten sind das Kapital der Gegenwart. Wie Unternehmen mit ihnen umgehen, sendet entscheidende Signale an Kunden. Ein gerne bemühtes Beispiel sind Gesundheitsdaten: Solch persönliche und heikle Inhalte, wie diese verwertet und gespeichert, eingesetzt werden – hier kann und muss Verantwortung übernommen werden.

Martin: In Bezug auf dieses Thema möchte ich noch ergänzen: Eine zentrale Technologieethik ist heutzutage von entscheidendem Wert. Man kann bereits fast alles machen, überwachen und auswerten. Man kann Kunden mithilfe und aufgrund von Daten richtig auf die Nerven gehen! Eine der entscheidendsten Währungen, die wir mit Kunden haben, ist Vertrauen. Wenn das verloren geht, bricht etwas auseinander. Daher ist das Vermitteln einer Datenethik und eine klare Grundhaltung zur Verwendung von Daten entscheidend, um Vertrauen und Stabilität zu erzeugen – und zu bewahren.

Stefan: Und hier schließt sich dann auch wieder der Kreis zum Thema IT Sicherheit – egal ob Mitarbeiter, Kunden, Partner oder Lieferanten – ihr Vertrauen ist das wertvollste Gut eines Unternehmens. Dieses zu bewahren und in die eigene Resilienz und Zukunftsfähigkeit zu investieren ist die richtige Antwort auf schwieriges Marktumfeld.

Martin: So ist es – Effizienzsteigerung ist die Antwort. Dabei sollten Unternehmen die Nachhaltigkeit ihrer Investitionen messen und steuerbar machen, ohne sich in Datenmengen und administrativem Wasserkopf zu verlieren. Unser Blick von außen kann hier helfen Optimierungspotentiale aufzudecken und über den Tellerrand zu blicken.

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Medialine: Daten, die Verwaltung und der Umgang mit ihnen werden tatsächlich immer wichtiger. Welche Strategien können Unternehmen denn ergreifen, um bestmöglich für und mit diesen von euch genannten Themen gerüstet zu sein?

Stefan: Investitionen nicht als notwendiges Übel, sondern als zentrale Aufgabe und Chance zu begreifen, ist hier das Erfolgsrezept. Mit Investitionen meine ich hier bewusst nicht nur finanzielle. Zeit- und Mitarbeiterressourcen dürfen dem nicht nachstehen. Für uns als Digitalisierungs-Partner vieler Unternehmen ist dabei wichtig: Wir brauchen Input! Es müssen die zeitlichen Ressourcen geschaffen werden, damit die internen Mitarbeiter zeitweise aus dem Daily Business rauskönnen, um Mehrwerte und Weiterentwicklung zu schaffen. Bewertungskriterium für die Sinnhaftigkeit von Investitionen muss hierbei immer der Grad der Verbesserung sein den eine neue Technologie schaffen kann. Unser Ziel ist es, mit unserer Arbeit diesen Impact auf den Kundennutzen zu maximieren.

Martin: Hier zeigt sich ja sehr greifbar ein großer Mehrwert von KI – Durch die Übernahme wiederkehrender Aufgaben kann KI genau diese Freiräume bei Mitarbeitern schaffen. Für uns ist die Mitarbeit des Kunden zentral und entscheidend für den Erfolg jedes Projekts. Erklärt uns euer Kerngeschäft, damit wir verstehen, wie es funktioniert. Niemand muss ein IT-Unternehmen werden, das ist unser Job (lacht). Eine Konsequenz im Handeln ist wichtig. Unser Learning bei allen Digitalisierungsthemen ist: Kunden sind erfolgreich, wenn sie Konsequenz im Handeln zeigen. Dann zeigen sich Ergebnisse.

Stefan: Außerdem entscheidend: Man sollte nicht zu große Schritte planen. Kleinere Schritte setzen die Erfolgsrate viel effektiver – und sorgen im Unternehmen für die größtmögliche Akzeptanz. Außerdem scheitern Strategien meistens dann, wenn zu schnell zu große Ergebnisse erwartet werden – oder wenn versucht wird, das Ganze „mal so nebenbei“ zu realisieren. Wenn kleine Schritte nämlich stetige Erfolge bringen, muss nichts von heute auf morgen komplett umgekrempelt werden. Die Freiräume für die Zusammenarbeit mit uns schaffen die Freiräume in den Lösungen, mit deren Hilfe die Unternehmen weitergebracht werden.

Martin: Es geht um den “job to be done” Der Kunde muss sich nach innen reflektieren: Was will ich erreichen? Als Unternehmen möchte ich keine neue Infrastruktur, sondern zuverlässige, performante und sichere Applikationen. Kein Kontaktformular, sondern eine Online-Terminvereinbarung, kein neues CRM-System, sondern bessere Daten für exzellente Kundenbetreuung. Digitalisierung ist also kein Selbstzweck, sondern es gibt einen klaren Auftrag zu erfüllen. Es muss verstanden werden, inwiefern Technik eingesetzt werden kann. Hierfür sind Dinge entscheidend, von denen wir bereits gesprochen haben: eine Basis Awareness für Security, Nachhaltigkeit, Dateneinsatz und eine klar kommunizierte Ethik. Das Fundament muss stimmen, damit darauf stabil gebaut werden kann. Schon an diesem Punkt nehmen wir Kunden an die Hand und helfen bei der Navigation und einer Strategieentwicklung, die sich durch alle Bereiche des Unternehmens zieht.

Der Shift, der passieren muss, ist meiner Meinung nach im Mindset, hin zu dem Punkt: IT ist ein Production Center mit dem klaren Auftrag, nachhaltig zum Geschäftserfolg beizutragen.

Medialine: Danke für euren klaren Appell. Daran anknüpfend wollen wir auf unser Veranstaltungshighlight EVOLVE am 1.10.2024 in Mainz hinweisen. Man kann mit gutem Gewissen sagen: Hier finden Unternehmen alles, was sie brauchen, um ihre Digitalisierung auf die nächste Stufe zu heben. Holt uns einmal ab: Auf was können sich die Leute freuen?

Martin: Die EVOLVE ist exakt die Plattform, um das interdisziplinäre Wissen, das so wichtig und entscheidend ist, abzurufen. Was kann ich als Unternehmen tun, um meine Digitalisierung voranzubringen? In der MEWA Arena finden wir dazu Antworten. Das Netzwerk, das vor Ort sein wird, ist beeindruckend. Unsere Keynote Speaker mit Cornel Amarei und Alexander Huber sind großartig. Cornel stand vor nicht allzu langer Zeit mit seinen Ideen bei NVIDIA auf der Bühne, was bekanntlich derzeit als wertvollste Unternehmen der Welt gehandelt wird. Und Alex Huber kann mit seiner so langjährigen Erfahrung aus dem Bergsport wahnsinnig wertvolle Insights und Parallelen zwischen Geschäftswelt und Leistungssport ziehen. Da wartet wirklich vieles!

Stefan: Genau das, wovon wir davor gesprochen haben, sind die zentralen Themen unseres Kongresses. Die Partner, die vor Ort sind, bringen so viele Mehrwerte: NVIDIA als großer Tech-Treiber, der Grundlagen für intelligente Software schafft. Auch alle unsere Security-Partner (Hornetsecurity, Sophos, WithSecure, Fortinet, CrowdStrike, Watchguard) werden da sein. Die Praxis zeigt: Ohne Infrastruktur funktioniert nichts. Man braucht immer etwas, das alles ins Rollen bringt! Unser langjähriger Partner Dell wird natürlich da sein, genau wie Fujitsu. Wir haben alle Glieder der Kette vor Ort, die es für eine maßgeschneiderte IT und Investitionsstrategie braucht.

Das Spannende für Kunden ist hierbei das kompakte Format. Ich kann sehr schonend mit der Ressource Zeit umgehen und trotzdem bestmöglich informiert werden! Wer nicht hingeht, verpasst wirklich etwas. Und wer sagt, dass die Themen vor Ort keine Relevanz für ihn haben, hat vieles einfach nicht verstanden. Selbst im Vergleich zur letzten EVOLVE konnten wir noch eine Schippe drauflegen: mehr Partner, mehr Hersteller, mehr Keynotes, doppelt so viele Teilnehmer – was will man mehr?

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