Management im Fokus

Kommunikationsstrategien ohne Stress - Meine persönlichen Lektionen

Wenn ich an die stressigsten Phasen meiner Karriere zurückdenke, spielt eine Situation immer wieder eine zentrale Rolle: Ein chaotisches Krisenmeeting vor einigen Jahren. Das Projekt stand auf der Kippe, die Deadline war gefährdet, und mein Team erwartete von mir, dass ich den Weg aus der Misere finde. Was folgte, war kein glänzender Führungsmoment, sondern ein Paradebeispiel für schlechte Kommunikation – und massiven Stress.


Die Krise

Kommunikationschaos und seine Folgen

Damals, mitten in der Hektik, begann ich, Anweisungen im Schnellfeuer zu geben. Die E-Mails wurden immer kürzer, die Tonlage schärfer, und ich erwartete von meinem Team, dass sie sofort umsetzen, was ich sage. Doch was passierte stattdessen? Verwirrung. Meine Worte wurden missverstanden, und die Konflikte eskalierten. Ich merkte schnell: Kommunikation unter Stress ist wie Öl ins Feuer gießen.

bob-brewer-GSRAjdoELP4-unsplashIn der Nachbesprechung wurde mir klar, dass ich nicht nur mein Team, sondern auch mich selbst unnötig unter Druck gesetzt hatte. Was ich gebraucht hätte, war ein klarer Kopf und eine effektive Kommunikationsstrategie. Dieser Moment war ein Wendepunkt – und ich begann, mich intensiv mit der Frage auseinanderzusetzen: Wie kommuniziere ich klar, strategisch und vor allem stressfrei?

Friebes Stein-Strategie
 

Der Wert des strategischen Abwartens

Holm Friebe nennt diese Haltung in seinem Buch Die Stein-Strategie „die Kunst des Nicht-Handelns“. Friebe zeigt, dass Geduld und das bewusste Abwarten mächtige Werkzeuge sein können, besonders in einer Welt, die von hektischem Aktionismus und sofortiger Anpassung lebt.

Das Prinzip der strategischen Geduld wird – wie ich eingangs schon sagte – von den ganz Großen unserer Zeit in der Praxis angewendet:

  • Klarheit durch Vorbereitung

  • Zuhören, statt zu senden

  • Emotionen managen

  • Die Kraft der Einfachheit

Die Lektion eines chaotischen Meetings

In der Krise damals fehlte mir ein klarer Plan. Ich hatte mich nicht darauf vorbereitet, wie ich meine Botschaften strukturieren würde. Heute plane ich jede wichtige Kommunikation – ob Meeting, E-Mail oder ein 1:1-Gespräch – mit einem klaren Ziel. Ich frage mich: Was möchte ich wirklich erreichen? Diese Klarheit schafft Struktur und reduziert Missverständnisse.

Ein Beispiel: Als wir vor Kurzem eine schwierige Umstrukturierung ankündigen mussten, nutzte ich ein einfaches Modell, inspiriert von Simon Sineks Start With Why . Ich begann mit dem „Warum“ – der Notwendigkeit der Veränderung – und erklärte dann das „Wie“ und „Was“. Das Feedback war durchweg positiv, weil die Botschaft klar war.

Ein Gamechanger

Früher habe ich oft das gemacht, was ich als „Kommunikations-Monolog“ bezeichne. Ich habe gesprochen, gesprochen, gesprochen – und zu wenig zugehört. Diese Einbahnstraßenkommunikation hat nur dafür gesorgt, dass ich noch mehr Stress empfand, weil ich glaubte, alles alleine lösen zu müssen.

Das änderte sich, als ich mich mit Lencionis Prinzip der „Verwundbarkeit“ aus Getting Naked auseinandersetzte . Heute beginne ich Meetings oft mit einer offenen Frage wie: „Wie seht ihr die Situation?“ und lasse das Team zu Wort kommen. Überraschenderweise bringt dieses aktive Zuhören oft die besten Lösungen ans Licht – und mir die nötige Entlastung.

Ein Rückblick auf eine hitzige Diskussion

Ich erinnere mich an ein besonders stressiges Gespräch mit einem Kunden. Beide Seiten waren frustriert, und ich war kurz davor, emotional zu reagieren. Stattdessen nahm ich mir eine Minute, atmete tief durch und erinnerte mich an Kahnemans Konzept der „kognitiven Leichtigkeit“ . Mit einem ruhigen Ton und einer klaren Struktur konnte ich die Situation entschärfen. Diese Fähigkeit, Emotionen bewusst zu regulieren, ist eine der wertvollsten Führungskompetenzen, die ich entwickelt habe.

Weniger Worte, mehr Wirkung

In meinem ersten Jahr als Geschäftsführer neigte ich dazu, viel zu erklären – oft zu viel. Ich wollte alle Details abdecken, um Missverständnisse zu vermeiden. Doch die Realität war, dass mein Team davon überwältigt wurde. Heute halte ich mich an das Prinzip „Weniger ist mehr“. Inspiriert von Holm Friebes Stein-Strategie lasse ich gezielt Raum für Reflexion und fokussiere mich auf die wesentlichen Botschaften . Dadurch werden meine Aussagen klarer – und der Stresspegel sinkt.

Das Team als Partner

Warum stressfreie Kommunikation ein Muss ist

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Diese Lektionen haben nicht nur meine Führung verbessert, sondern auch die Kultur in meinem Unternehmen nachhaltig verändert. Ich sehe mein Team heute als Partner, mit denen ich offen und respektvoll kommuniziere. Der Effekt ist spürbar: Weniger Konflikte, mehr Vertrauen und – das Wichtigste – mehr Effizienz.
 
 
Ihre nächsten Schritte für stressfreie Kommunikation
 
Wenn ich eines aus meinen Fehlern gelernt habe, dann, dass stressfreie Kommunikation kein Selbstläufer ist. Es erfordert bewusste Entscheidungen und die Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln.
 
Hier sind meine persönlichen Empfehlungen
Planen Sie bewusst

Klare Kommunikation beginnt mit klaren Gedanken.

Hören Sie zu

Vertrauen entsteht durch echtes Interesse.

Bleiben Sie ruhig

Emotionen sind mächtig, aber Sie haben die Kontrolle.

Vereinfachen Sie Ihre Botschaften

Weniger ist oft mehr.

 

Der erste Schritt in Richtung stressfreier Kommunikation

Seien Sie geduldig mit sich selbst

Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich freue mich, von Ihnen zu hören und mehr über Ihre Strategien zu lernen. Gemeinsam können wir Führung weniger stressig und gleichzeitig wirkungsvoller machen.

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