Fazit: Wie weit sollten Geschäftsführer Algorithmen vertrauen?
Seine Situation zeigt ein klassisches Dilemma: Soll man der KI-Analyse vertrauen oder den eigenen Mitarbeitern?

Algorithmen verstehen keine Nuancen
Er entschied sich, tiefer zu graben. Er sprach mit lokalen Unternehmern, analysierte Kundenverhalten und führte eigene Berechnungen durch. Dabei fiel ihm auf, dass die KI die wichtigsten Daten gar nicht hatte:
- Ein großer Wettbewerber in der Region hatte kürzlich Insolvenz angemeldet.
- Die lokalen Kunden bevorzugten persönliche Beratung – ein Vorteil für sein Vertriebsteam.
- Ein neuer Gesetzesentwurf würde die Importkosten für Konkurrenten drastisch erhöhen.
All das konnte die KI nicht wissen, weil die Daten in den gängigen Wirtschaftsdatenbanken nicht verfügbar waren.
Am Ende entschied er sich für die Expansion – und es wurde ein voller Erfolg. „Die KI war nicht falsch, sie hatte nur nicht alle Informationen. Wenn ich blind darauf vertraut hätte, hätte ich eine riesige Chance verpasst.“
Von der Datenintegration zur Automatisierung
Im Artikel „Entscheidungsfindung mit Datenunterstützung – Der Hebel für stressfreie Unternehmensführung“ haben wir beleuchtet, wie Daten bessere Entscheidungen ermöglichen. Aber sollten wir Algorithmen die komplette Entscheidungsfindung überlassen?
Hier kommt Decision Intelligence ins Spiel – ein Konzept, das beschreibt, wie KI und menschliche Intuition zusammenarbeiten sollten.
Es gibt drei Stufen:
- Unterstützende Algorithmen – liefern Analysen, die der Mensch interpretiert.
- Eilautomatisierte Algorithmen – treffen Entscheidungen, die der Mensch noch absegnen kann.
- Vollautomatisierte Algorithmen – übernehmen den kompletten Entscheidungsprozess.
Die zentrale Frage für Geschäftsführer lautet also nicht, ob sie Algorithmen nutzen sollten – sondern wie weit sie gehen sollten.
